Mario Ferrigno, Marco Insinna und Rene Osterhues berichten in diesem ersten Blog, wie Job 4 You entstand und was das Unternehmen bis heute ausmacht. Eine Gründung in fünf Akten.
1. Die Kündigung
Was viele nicht wissen: Job 4 You entstand quasi aus einem Unglück. Zwei der drei Gründer erhielten nach 9/11 beim gemeinsamen Arbeitgeber die Kündigung. Die beiden machten das Beste draus - und stürzten sich Hals über Kopf in die Selbständigkeit. Marco erinnert sich: "Wir hatten die Idee, ein eigenes Temporärbüro zu gründen, schon am Tag der Kündigung. Vielen fehlt ja der Mut, sich selbständig zu machen. Wir hatten das Glück, dass wir quasi dazu gezwungen wurden. Aus dieser eigentlich schwierigen Situation entstand etwas Cooles." Mario kann heute kaum glauben, damals nur 24 Jahre alt gewesen zu sein: "Arbeitslos und blauäugig haben wir dann einen Businessplan gemacht, aus Büchern. Damals gab es das Internet wie heute noch nicht." Marco und Rene waren zu diesem Zeitpunkt 31 Jahre alt.
2. Der dritte Partner
Mario und Marco hatten ihren Entschluss gefasst, aber es fehlte noch jemand, der zahlenmässig ein wenig besser bewandert war. Marios Cousin Rene betrieb damals mit Marios Vater einen Velogrosshandel. Man kam ins Gespräch. Rene heute: "Ich bin durch und durch Zahlenmensch, aber das war eine Bauchentscheidung. Ich stand eines morgens auf und wusste: Da mache ich mit. Und wenn dann richtig: als Buchhalter und Controller.” Praktischerweise brachte Rene dank dem Studium in Innsbruck die richtigen Nachweise mit, die für eine Bewilligung ausreichten.
3. Die Firmengründung
Bücher in unterschiedlichen Sprachen wurden gewälzt. Mario erinnert sich nicht mehr genau, welche Namen damals zur Debatte standen, es waren jedoch einige. Als dann jemand Job 4 You vorschlug und die Domain trotz noch sehr unausgebautem Internet zumindest auf Liechtensteiner Seite frei war, machte man Nägel mit Köpfen.
Trotz Businessplan war Job 4 You von Anfang an eine Angelegenheit in Learning-by-doing. Als Versicherungen nötig wurden, spazierte das Trio also in ein Versicherungsbüro und sagte, so die Erinnerung: "Hallo, wir machen ein Temporärbüro auf, wir brauchen eine Versicherung." Mario weiss noch genau, wie der Berater damals reagiert hat: "Er hat gesagt, das sei aber eine gute Idee." Darüber lachen die Gründer noch heute.
4. Die Vision
Für die drei Gründer war klar: "Wenn wir etwas machen, dann wie wir es wollen." Das Ziel war von Anfang an, eine gewisse Qualität und Authentizität zu liefern. Man wollte transparenter und fairer sein als die Konkurrenz. Marco: "Wir wollten uns distanzieren vom schlechten Ruf der Temporärbüros. Man könnte sagen: Wir waren die ersten in der Region, die den Menschen in den Mittelpunkt stellten." Der jugendliche Übermut tat sein Übriges, auch bei der Kaltakquise: "Wir waren jung und fresh und das ist gut angekommen." Selbsttragend war die Firma dann auch relativ schnell.
5. Die Mitarbeitenden
Alle drei wissen: Ohne ihre Mitarbeitenden wäre Job 4 You 20 Jahre später nicht das, was es ist. Mario: "Ich bin zutiefst überzeugt, dass unser Erfolg mit unseren Mitarbeitenden zusammenhängt. Weil wir Job 4 You so gemacht haben, wie wir es gut fanden, haben wir das auch auf den Mitarbeitenden weitergegeben. Wir wollten eine Art Familie sein." Deshalb stand es auch ausser Frage, unbegrenzt zu wachsen. Rene: "Mit 10-15 Personen und 3-4 Büros hat man genau noch den Überblick. Alles andere wird unübersichtlich und unpersönlich." Zwei Mitarbeitende sind fast seit der Gründung dabei: Liliane und Christian sind seit 19 Jahren ein unverzichtbarer Teil von Job 4 You. Die Fluktuation ist sehr tief, das Team seit vielen Jahren quasi dasselbe.
Im zweiten Blog-Beitrag blicken die drei Gründer zurück: Auf das erste Büro ("es stank den ganzen Tag nach Pommes"), erste Zeitungsberichte und die erste Kundschaft.