Jobsuche jenseits der 50 wird oft als sehr schwierig dargestellt. Doch das muss sie nicht sein. Erfahre, wie du deine Chancen auf eine neue Stelle steigerst.
Beginnen wir am Ursprung der Thematik: Welche Probleme hat der Arbeitsmarkt eigentlich mit Menschen ab 50? Nun, manche mögen Klischees sein, andere dürften durchaus der Realität entspringen. So oder so ist es von Vorteil, sich dieser Vorbehalte – ob gerechtfertigt oder nicht – bewusst zu sein. Denn nur dann kannst du sie proaktiv entkräften.
Typische Vorurteile gegenüber Ü50-Arbeitnehmern und -Arbeitnehmerinnen
- kennen sich nicht mit modernen Kommunikationsmitteln aus
- haben Probleme mit Veränderung und Neuem
- sind unflexibel
- die Ausbildung ist lange her und sie sind nicht auf dem neusten Stand
- haben Schwierigkeiten mit Chefs oder Chefinnen, die jünger sind
- angesichts der hohen Sozialkosten zu teuer
Im Umkehrschluss heisst dies in erster Linie, dass du einen potenziellen Arbeitgeber davon überzeugen musst, das Gegenteil der oben genannten Vorurteile zu sein. Natürlich in Kombination mit deinen wichtigsten Trümpfen: deiner Expertise und deiner Erfahrung. Diesen darfst und sollst du dir stets bewusst sein, denn sie sind es, die dich von anderen Bewerbenden abheben.
Job 4 You-Geschäftsführer Mario Ferrigno gibt Arbeitssuchenden über 50 folgende drei Tipps:
- “Die Bewerbungsunterlagen müssen der Zeit entsprechen”
Ein gutes Bewerbungsdossier ist natürlich immer ein Muss. Wer allerdings älter ist als 50 Jahre, kann mit seinen Unterlagen beweisen, dass er nicht in der Zeit stecken geblieben ist. Auf dieser Seite findest du Vorlagen, die du nutzen kannst. Wenn du fertig bist, dann zeige deine Dokumente deinen Kindern, Neffen, Gottamädchen oder Nachbarsbuben und frag sie: Findest du, dass das zeitgemäss aussieht? Wenn nein, warum nicht?
- "Nutze die modernen Bewerbungsmöglichkeiten”
Du solltest zumindest wissen, wie Online-Jobportale funktionieren. Im besten Fall kennst du dich auch auf Karriere-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn aus. Viele Jobs werden heutzutage auf diesen Kanälen ausgeschrieben. Auch lassen sich dort oft nützliche Kontakte knüpfen. Damit zeigst du natürlich auch, dass du dich mit modernen Kommunikationsmitteln auskennst.
- “Bediene keine Stereotype”
Ein hartnäckiges Vorurteil ist die fehlende Flexibilität von Ü50-Arbeitssuchenden. Hebe darum unbedingt heraus, dass du flexibel sein kannst. In jeglichen Belangen: ob Weiterbildungen, Arbeitsort oder Gehalt. Signalisiere klar, dass man mit dir sprechen kann und dass du zugänglich bist. Wer aktiv und flexibel bleibt, dem steht die Zukunft offen.
Weitere Tipps für die erfolgreiche Arbeitssuche Ü50
- Finde deine Einzigartigkeit: Du hast einen einmaligen Weg hinter dir. Wofür hast du in deiner Karriere immer wieder Komplimente erhalten? Mache sie dir bewusst und thematisiere deine Stärken im Bewerbungsprozess.
- Aktiviere dein Netzwerk: Dies ist einer der grossen Vorteile, die du gegenüber Jüngeren hast. Du bist schon lange dabei und hast bestimmt viele Menschen kennengelernt, die du nun kontaktieren kannst und die vielleicht von einer offenen Stelle wissen.
- Sei proaktiv: Eine Initiativbewerbung bei einer Firma, die du schon lange im Auge hattest, könnte Steine ins Rollen bringen.
Übrigens: Der Fachkräftemangel als Chance!
Fachkräfte sind bekanntermassen rar und gefragt. Eine der oft genannten Lösungen für diesen Mangel auf dem Arbeitsmarkt sind übrigens ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und deren freiwillige Weiterbeschäftigung über das Rentenalter hinaus.
Mehr zum Fachkräftemangel gibts dann im nächsten Blog.